Schon sehr lange habe ich mich mit dem NST befasst und geplant diese Tour irgendwann man zu machen. Im April 2024 habe ich dann das Buch „Norge pa Tour“ geschenkt bekommen, wo es darum geht vom südlichsten bis zum Nördlichsten Festland Punktes Norwegen zu laufen. Das entfachte mein Interesse am NST erneut. Anbetracht der Tatsache, dass ich durch eine Fußerkrankung nicht unbedingt in bester Form war, habe ich meine Tagesstrecke auf 20 km geplant. Somit könnte ich die Strecke Sylt List bis Flensburg in 6 Tage laufen.
Am Dienstag den 30.04.2024 bin ich also von Flensburg nach Sylt mit dem Zug gefahren und kam im Westerland Bahnhof an. Mit dem Bus ging es nun zum Campingplatz Kampen. Leider kam ich 30 Minuten nach Schluss an. Also die Rufnummer die an der Tür stand angerufen und nun kam das krasse was ich nicht erwartet hätte. Am Telefon wurde mir gesagt, das auf dem halb leeren Campingplatz kein Platz für ein Zelt mit 2,5 x 2 Meter Durchmesser für eine Nacht wäre. Daher ist dieser Campingplatz für mich ein Campingplatz den nicht empfehlen kann!
Durch diese Absage musste ich nun noch weiter weg von List auf dem Campingplatz Wenningstedt ausweichen, die ebenfalls schon zu hatten, aber ohne Probleme mich auf einer Wiese verwiesen wo ich Zelten kann. Ich genoss dann einen wunderschönen Sonnenuntergang direkt am Strand des Campingplatzes.
Pünktlich war ich am Morgen des 1.5.2024 um (Uhr bei der Öffnung des Büros und bezahlte meine 30,50€ für die Übernachtung., Stromnutzung und für die Duschräume. Um 8:34 stieg ich in die Bus Linie 1 und lies mich Weststrand für 4,65€ fahren. Von Weststrand muss man dann nochmal knapp 4 km zu Fuß laufen bis man dann endlich am Nördlichsten Punktes Deutschlands (Sylts) ist.
Erwartet hatte ich eigentlich, dass man so ein Punkt Souvenirtechnisch ausschlachtet um den Menschen auch den letzten Cent aus der Tasche zu ziehen und gleichzeitig ne Currywurst Pommes für 20 € anbietet. Aber weit gefehlt. Hier findet man einfach nichts außer ein Holzschild am Strand. Überrascht über diese Tatsache bestand also mein Frühstück aus eine Handvoll Erdnüsse. Nach der Stärkung startet ich die Tracking App und schulterte meinen Rucksack und Los ging es in Richtung Westerland.
So ging der erste Tag mit 24,31 Kilometer und einem Anschließenden Essen beim Griechen in der Fußgänger Zone zu Ende. Geschlafen habe ich dann auf dem Campingplatz Westerland auf dem Zeltdünenplatz. Schön fand ich es von der Lage schon, allerdings ist ein Zeltplatz in bzw. auf einer Düne sehr Windig, Das war dann beim Aufbauen und auch beim Abbauen ein wirkliches Problem. Die Kosten von 20,24€ war auf alle Fälle vollkommen okay.
Am 2.05.2024 ging es dann zurück in Richtung Bahnhof Westerland. Denn hier hatte ich die Zeit gestoppt und somit muss ich hier auch wieder starten. Gesagt getan am Bahnhof schnell noch im Gosch Sylt gefrühstückt und dann ging es los. Raus aus Westerland und dann schön entlang der Düne in Richtung Morsum Bahnhof. Denn leider muss man den Zug nehmen und kann auf dem Weg neben der Bahnstrecke des Hindenburgdamms nicht entlanglaufen, da dieser eingezäunt wurde. Somit sind es vom Westerland Bahnhof bis zum Morsum Bahnhof eine Strecke von 13,24 km gewesen.
Vom Bahnhof Morsum ging es dann zum Bahnhof Klaxbühl. Von hier sollte es bis nach Rodeäs Kirche gehen, wo ich ein Schlafplatz bei privat gebucht habe. In Rodenäs Kirche angekommen, durfte ich feststellen, dass mein gebuchter Schlafplatz vergeben worden ist. Was mich maximal in die Weißglut brachte. Also Google Maps gestartet und rausgefunden, dass der nächste Campingplatz in Dänemark in der Stadt Rudbol ist. Es half nichts, also wanderte ich weiter und kam nach 1,5 Stunde dann in Rudbol an und bezog mein Platz auf dem Campingplatz. Für 143 Kronen kann man wirklich nicht meckern. Ich genoss dann eine Eiskalte Cola am Rudbol So.
03.05.2024 Ging es dann von Rudbol zurück auf die Strecke in Richtung Süderlügum. Geplant war, dass ich ein Stückchen dahinter mit einem Kumpel im Wald an einem See Ein leckeres Abendessen genießen werden. Leider ist der Plan kurzfristig gekippt worden. Bis Süderlügum ging alles wie am Schnürchen. In Süderlügum gab es ein leckeres Mittagessen und ein paar Einkäufe für das spätere Abendessen. Weiter ging es zu dem See im Wald. Wie Blöd diese Idee war wurde mir erst bewusst als ich im Wald dem See immer näherkam und 2 Millionen Mücken kampflustig auf mich zu stachen. So schnell wie ich im Wald war, war ich auch wieder draußen. Ich hätte nicht mal die Chance gehabt in das Zelt Mückenfrei aufzubauen.
Nun stand ich wieder auf der Landstraße und checkte Google für den nächsten Campingplatz. Meine Freude war sehr begrenzt nach dem ich schon 22 km gelaufen bin und weitere 9 km zum nächsten Campingplatz in Ladelund laufen muss. Egal. Da muss ich durch. Nachdem ich in Ladelund ankam, stellte ich fest, dass es sich um einen reinen Wohnwagen Platz handelt. Trotzdem telefonierte ich mit der Vermieterin und durfte auf einer Wiese mein Zelt aufbauen. Sage und schreibe 5 € kostet mich der Platz.
04.05.2024 der vierte Tag bricht voran. Durch die unfreiwilligen weiteren 9 km ist mein Wanderplan komplett aus den Fugen geraten. Und weiter Verabredungen für Tag 5 mussten verschoben bzw. umgeplant werden. Da ich hier den Tag nicht alleine laufen sollte. Als ich 9 km später im Bramstedt ankam, wollte ich nicht Pause machen und den Rest des Tages hier im absoluten irgendwo meinem Tag verbringen. Also bin ich weitergelaufen um kam nach 27 km in Ellund an. Mein Rucksack schnürt sich inzwischen in meine Schultern. Denn die 10 kp Gepäck und dann die lange Strecke ist mit einem Kurzstrecken Rucksack sehr unbequem. Ich war froh endlich am Ziel zu sein, auch wenn es nun einen kompletten Tag früher war als ursprünglich geplant. Ich freute mich viel mehr auf die Dusche und ein richtiges Bett und schlief schnell zufrieden ein.
5.5.2024 Es schüttet Wasser was das Zeug hält. Trotzdem hält uns das nicht ab, gemeinsam in Richtung Flensburg zu wandern. Ein Bilderbuch malerische Strecke über Naturschutzgebiete mit freilaufenden Kühen erwartete uns. Über Harirslee sind wir schließlich nach Flensburg einmarschiert. Inzwischen hat der Regen auch aufgehört, so dass wir uns im Historischen Hafen ein Fischbrötchen mit einem kühlen Getränk gegönnt haben, bevor wir unseren Weg bis zum Bahnhof Flensburg fortgesetzt haben. Ursprünglich war das Ziel weiter bis Schleswig zu wandern, was ich aber Aufgrund von den Schmerzen in den Schultern verworfen hab. Für meine allererste Wanderung mit kompletter Campingausrüstung war ich mega zufrieden, dass ich erstens die Strecken überhaupt geschafft hab, da ich ja untrainiert gewesen bin und zweitens sogar einen kompletten Tag früher in Flensburg war als geplant.
Für meine weiteren Strecken Wanderung ist es geplant mir einen richtigen Wanderrucksack zu kaufen, der nicht direkt an meinen Rücken klebt, sondern zwischen Rücken und Rucksackrückwand Luft lässt und ich so wenig wie möglich außen am Rucksack zu baumeln hab. Auch eine besser Iso- bzw. Luftmatratze muss her. Ich möchte ungern nochmal jede Bodenwelle und jeden Stein in der Nacht spüren. Ich freue3 mich jetzt schon auf die 2. Etappe wann auch immer diese stattfinden wird.